Krafttier Geier

Krafttier Geier

„Aas, hmmm lecker für mich wie für Kühe das Gras. 
Bin ich ein Transformator in der Welt der Tiere, denn nur wenn Altes geht, 
kann die Welt Neues gebären. Trage ich die Saat des Lebens in mir, 
die Sprache der Seele, der Erde und Tiere. Mit mir kannst du in andere Welten reisen, 
dort kann die Seele im Unsterblichen kreisen. 
Freude trage ich in mir, unendlich groß, bin ich der Hüter von Mutter Erdes Schoß. 
Denn nur jener kann die Ganzheit der Schöpfung sehen, 
beschäftigt sich er auch mit dem Vergehen. Denn alles hier hat seinen Lauf, 
 – vergiss nicht zum Leben gehört Sterben, pass gut auf!
Hältst du an etwas zulange fest, gibt dir die Stagnation den Rest. 
Leben ist im Fluss, achte was du Halten und was du Loslassen musst. 
Ich lehre dich Vertrauen im Sein, lass dich auf den Fluss des Lebens ein. 
Hab keine Angst, dann kommt der Augenblick, wenn das Leben mit dir tanzt!“

Kommen ihnen auch sofort Bilder in den Sinn wenn sie an Geier denken? Nun ja seine Merkmale sind markant, der nackte Kopf, der lange Hals, eine Zunge die optimal dazu geeignet ist das Knochenmark aufzusaugen und Weichteile zu fressen. Doch sie haben ebenso scharfe Augen, einen sehr guten Geruchssinn und eine hervorragende Beobachtungsgabe. Ihre Greiffüße sehen gefährlich aus, sind jedoch weniger gut ausgeprägt, da sie ihre Beute nicht selbst töten. Die meisten Geier ernähren sich von toten Tieren, fauligen Früchten und Abfällen. Friedfreudig sind sie nicht, sie vertreiben Tiere aller Art von ihrem Fang und auch Gleichgesinnte. Trotz allem leben sie teilweise in großen oder auch kleineren Scharen in den sie sich gerne streiten. Daher sind auch ausreichend Einzelgänger vorzufinden.

Dieser große Raubvogel ist tagaktiv und wird in zwei Hauptgruppen unterteilt: Neuweltgeier und Altweltgeier. In diesen Hauptgruppen sind viele Unterarten zu finden wie z.B. der Königsgeier, Rabengeier, Kuttengeier, Kondor, Palmgeier oder auch der Gänsegeier. Die Neuweltgeier sind ausschließlich in Amerika zu finden, alle anderen fast überall auf der Welt.

In vielen Kulturen wird dieser Greifvogel verehrt, da er Führung, Bereinigung und Auflösung von Karma symbolisiert. Völker wie die Azteken, Tolteken und Mayas waren davon überzeugt, dass die Göttin der Magie und Sexualität alle Sünden und Fehler verbrennen und auffressen würde –  wofür der Krafttier Geier symbolisch steht. Daher legten sie sehr großen Wert auf das Eingestehen von Fehltritten. Man sagt, wer unter dem Zeichen des Geiers geboren ist, wie im Mayakalender aufgezeigt, hat ein hohes Maß an Sinnlichkeit, Erdverbundenheit und  Vitalität welche von der Unterwelt genährt wird. So sind mit dem Geier verbundene Menschen stets in Balance mit der materiellen und der spirituellen Welt.

Im alten Ägypten wird Thot – Gott der Weisheit,, der Magie und es Wissens nicht nur mit einem Ibis sondern auch mit einem Geierkopf dargestellt. Die Ägypter besagen, dass das Krafttier Geier die Hieroglyphen zu ihnen gebracht hat.

Die Hauptgöttin Isis nahm temporär Thots Gestalt an, da der Geier im Totenreich für Reinigung und Schutz steht und sie sich so dessen Kraft bedienen konnte, wenn sie hinab stieg. Das „Huhn des Pharaos“ wie Thot auch genannt wurde, stand als heiliges Tier „Mut“ der Göttin der Mutterschaft zur Seite. Auch die Liebesgöttin Hathor wurde zeitweise mit einem Geierkopf abgebildet. Die Ägypter waren davon überzeugt mit einer Geierkralle Gift aufspüren zu können und so das Leben schützen.

In Tibet gibt es wenig fruchtbaren Boden und somit auch wenig Feuerholz. Daher werden Verstorbene rituell den Geiern übergeben, damit diese auf dem schnellstem Wege die Materie  verlassen und wieder in den Kreislauf des Lebens eingegliedert werden können.

So steht der Geier als Krafttier für die Welt der Ahnen und wird mit der Rune Dagaz dargestellt. Sie steht für das Erwachen und das Tageslicht und lässt und größere Zusammenhänge durch magische Inspirationen erkennen.

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